Du fragst dich sicherlich, wann der beste Zeitpunkt ist, um mit der Beikost für dein Baby zu beginnen. Die Einführung von Beikost ist ein wichtiger Schritt in seiner Reise zu gesunden Essgewohnheiten. Natürlich ist auch die Aufnahme von notwendigen Nährstoffen wichtig, der Fokus sollte jedoch vor allem bei Babys unter einem Jahr auf dem Spaß am Entdecken und dem Kennenlernen von Geschmacksrichtungen und Konsistenzen sein. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über das Beikost-Startalter wissen musst.

Die meisten Expert*innen empfehlen, mit der Beikost etwa im Alter von 6 Monaten zu starten. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte die Hauptnahrung deines Babys Muttermilch oder Säuglingsnahrung sein. Warum ist ab 6 Monaten das richtige Beikost Startalter? Weil der Darm deines Babys in diesem Alter ausgereift genug sein kann, um feste Nahrung zu verdauen. Aber auch hier: nur weil dein Baby nun 6 Monate alt ist, heißt es nicht, dass du schon mit der Beikost anfangen sollst.

Durch die Industrialisierung der Babynahrung wurde das Beikostreifealter immer früher definiert, manche Hersteller von Brei bieten Breie ab dem 4. Monat an. Doch nicht automatisch mit Erreichen diesen Alters ist dein Baby bereit für Beikost. Und die braucht es auch noch gar nicht. Über die Muttermilch oder Säuglingsnahrung ist es bestens mit Nährstoffen versorgt.

Denk daran, dass das Alter nur ein Richtwert ist, jedes Baby entwickelt sich anders. Schau auf die individuellen Anzeichen deines Babys, um den besten Zeitpunkt für die Einführung der Beikost herauszufinden. Hier sind die wichtigsten Beikostreifezeichen, auf die du achten kannst:

1. Hand-Augen-Koordination: Dein Baby kann Gegenstände oder Essen mit den Händen greifen und zum Mund führen.
2. Sitzfähigkeit: Dein Baby ist in der Lage alleine oder mit ein wenig Unterstützung aufrecht auf deinem Schoß oder in einem Hochstuhl zu sitzen.
3. Zungensoßreflex ist verschwunden: Dein Baby kann Essen im Mund mit der Zunge hin und her schieben ohne, dass die Zunge es reflexartig wieder rausschiebt.

Eine großartige Methode zur Einführung von Beikost ist das sogenannte Baby Led Weaning (BLW). Bei BLW darf dein Baby die Kontrolle über seine Ernährung übernehmen, indem es selbstständig feste Nahrung in die Hand nimmt und isst. Dieser Ansatz fördert die Unabhängigkeit und vermittelt deinem Baby von Anfang an den Genuss am Essen.

Sobald du feststellst, dass dein Baby bereit ist, kannst du mit der Einführung von Beikost beginnen. Zum Start von BLW kannst du deinem Baby gut greifbare, babygerechte Lebensmittel anbieten, wie weich gekochtes Gemüse, Obst oder Brot. Stelle sicher, dass die Lebensmittel in geeigneter Größe und Konsistenz sind, um Verschlucken zu vermeiden. Das bedeutet, dass das Essen lieber zu groß ist als schon klein zerteilt. An etwas großen verschluckt sich ein Baby nicht so schnell und kann es mit Kauleiste und Zunge bearbeiten und Konsistenz sowie Geschmack erkunden.

Aus der Brei-Industrie gefördert und basierend auf veralteten Richtlinien aus der deutschen Kaiserzeit hält sich der Glaube, dass es einen festen Beikostplan ab dem Beikost Startalter braucht. Neue Erkenntnisse zeigen, dass das überholt ist.

Denk daran, dass der Übergang zur Beikost ein wichtiger Schritt in der Entwicklung deines Babys ist. Achte auf die Signale deines Kindes und spreche mit deiner*m Kinderärzt*in, um sicherzustellen, dass du einen guten Zeitpunkt für den Beginn der Beikost findest. Und auch hier gilt: mit Geduld an die Sache rangehen und ganz entspannt dem Tempo deines Kindes folgen.

Insgesamt liegt das Beikost-Startalter in der Regel um den 6. Monat, aber es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse deines Babys zu berücksichtigen. Egal, für welchen Ansatz du dich entscheidest, ob Brei oder BLW, mache die Einführung der Beikost zu einem positiven und aufregenden Schritt in der Entwicklung deines Babys, bei dem es den Genuss am Essen entdecken kann.